Müdesheim

Herren von Müdesheim

Herren von Müdesheim

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Chronik

Bereits vor 1300 n. Chr. tauchte der Name Müdesheim erstmals als Familienname auf. Ritter Herold von Müdesheim wird 1279 als Zeuge in einer Schenkungsurkunde genannt, zusammen mit Gottfried von Müdesheim. Herold gilt als ältester bekannter Träger des Namens und Begründer der Familiengeschichte. Ob er einheimischen Ursprungs war oder von auswärts kam, bleibt ungeklärt.

Müdesheimer Linie

Der Stammsitz lag am heutigen Standort der Anwesen Radegundisstraße 12–16. Vom einstigen Schloss der Ritter von Müdesheim sind kaum Überreste erhalten. Ein wuchtiges Steingewölbe im Keller und eine gotische Türe deuten jedoch auf das mittelalterliche Burggut hin. 

Nach 1279 wird die Familie 1303 erneut erwähnt, als Heinrich, Herold und Eckart von Müdesheim belehnt wurden. Heinrich von Müdesheim erhielt ein Burggut in Müdesheim, Herold eines in Thüngen, und Eckart eines in Arnstein sowie Einkünfte aus Binsfeld.

Die Müdesheimer und Binsfelder Linie geht auf Konrad von Müdesheim, dem Sohn Heinrichs, zurück. Er gilt als Vater der 1320 genannten Brüder Ritter Konrad und Ritter Ulrich von Müdesheim. Während Konrad kaum erwähnt wird, betreffen viele Urkunden Ulrich von Müdesheim, der wohl der bedeutendste Ritter seines Geschlechts war. Zwischen 1330 und 1387 tritt er in verschiedenen Kontexten auf: 1352 verkauft er mit seiner Frau Margaretha Güter in Heidingsfeld, 1359 besitzt er Güter in Binsfeld, 1370 wird ihm eine Schuld von Bischof Albrecht von Hohenlohe zurückgezahlt. In den Jahren 1374-1376 war Ritter Ulrich von Müdesheim einer von den „Urtheilern“ am kaiserlichen Landgericht in Würzburg. 1377 wird er Erbburgmann der Veste Binsfeld.

Das Geschlecht von Müdesheim erlebte seine Blütezeit im späten 14. Jahrhundert, geprägt von den Konflikten des Bischofs Gerhard von Schwarzburg, insbesondere gegen die Bürger Würzburgs, die 1400 bei Bergtheim eine entscheidende Niederlage erlitten.

Ulrichs Erben waren seine Söhne Dietz und Andreas von Müdesheim, die 1386 erstmals urkundlich genannt werden. Andreas, Amtmann in Karlstadt, war der einzige des Geschlechts mit einer bekannten Amtsstellung. Dietz starb vor 1402, hinterließ einen unmündigen Sohn, wodurch Andreas alleiniger Besitzer des Binsfelder Sitzes wurde. 1402 stiftete er mit seinen Eltern den Liebfrauenaltar in der Burgkapelle St. Nicolai, was die Anstellung eines Geistlichen ermöglichte.

Andreas erlebte anscheinend noch, dass sein Sohn Burkard und sein Neffe Dietz großjährig wurden. Nach einer Belehnungsurkunde von 1412 zu schließen, hat Burkard von Müdesheim fast alles in der Hand, was in Binsfeld jemals den Herren von Müdesheim gehörte, mit Ausnahme eines Hofes, den im gleichen Jahr Kaspar von Müdesheim erhielt.

Einst hatten sie Ansehen und Einfluss und nannten ein beträchtliches Vermögen ihr Eigen. In der Folgezeit jedoch bereiten sich die Ereignisse vor, welche zum Verschwinden derer von Müdesheim führen.

Mit Burkard von Müdesheim soll das Geschlecht erloschen sein, ob dies stimmt, ist nicht erwiesen. Fest steht, dass nach Burkard von Müdesheim kein männlicher Träger des Namens derer von Müdesheim in Urkunden usw. genannt wurde.

 

Zusammenfassung und teils umformulierter Text aus den ausführlichen Recherchen von Ambros Weißenberger. Diese Chronik beinhaltet ausschließlich die Herren von Müdesheim, die als Burgherren in Müdesheim lebten. Eine umfassende Dokumentation des Adelsgeschlechtes erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.